Hundesport mit Behinderung

Zum Helping Dogs-Schwerpunkt "Fit mit Handicap"

Die Begleithundeausbildung ist wohl eine der beliebtesten Sparten im Rahmen der Hundesportverbände, jedoch macht eine Begleithundeprüfung per definitionem längst noch keinen "Helping Dog", geschweige denn Assistenzhund aus, welcher einem behinderten Menschen die selbstständige Bewältigung seines Alltags erleichtert, teilweise überhaupt erst ermöglicht. Um all die vielfältigen Hilfeleistungen verlässlich ausüben zu können, benötigen Assistenzhunde neben gesundheits- und wesensmäßiger Eignung eine intensive Spezialausbildung, welche weit über Begleithundeanforderungen, Obedience und andere Hundesportarten hinausgeht, vielmehr individuell auf die jeweiligen besonderen Bedürfnisse "ihrer" Menschen abzielt.

 

Begleithunde hingegen werden nicht nur unter anderen Aspekten, zu anderen Zwecken und mit anderen Mitteln ausgebildet, sondern Hunde(sport)verbände stellen erfahrungsgemäß keine geeigneten Wirkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung dar (heutzutage gibt es nicht einmal noch Handicapklassen im Begleithundesport).

Im Allgemeinen sind Hundeverbände weder auf Menschen mit leichteren Einschränkungen, schon gar nicht auf Menschen mit schwerer Behinderung ausgerichtet, wodurch diese Bevölkerungsgruppe automatisch vom Hundesport ausgeschlossen wird. Nur der ÖKV (Österr. Kynologen-Verband) bietet "Handicap-Breitensport" an, eine in Unterordnung und Laufbewerbe (Slalom-, Hürden- und Hindernislauf) eingeteilte Hundesportart, bei der Gehorsam des Hundes, Teamarbeit, Präzision und Schnelligkeit gefragt sind. Die behinderte Hundeführerin/der behinderte Hundeführer wird dabei verpflichtend von einer weiteren hundeerfahrenen Person unterstützt und geleitet, was gut gemeint ist, jedoch in vielen Fällen eigentlich "entmündigt", weil offensichtlich generell keinem Menschen mit Behinderung zugetraut wird, eigenständig Hundesport zu betreiben.

 

Hier möchte der Verein Helping Dogs  - als Anregung zum Umdenken bei Verbänden, damit behinderte Menschen nicht weiterhin diskriminiert werden, sowie zur allgemeinen Förderung von Freizeitsport mit Hunden - eine Lücke schließen. Im Rahmen des von Helping Dogs  entwickelten Fit&Fun-Programms Handicap-Dogging  können ebenso Menschen mit Beeinträchtigung Hundesport betreiben: individuell adaptiert und in Slow Motion, d.h. mit langsamen, konzentriert ausgeführten Bewegungsabläufen, ohne Leistungs- und Zeitdruck. Durch diese neuen hundegestützt-rehabilitativen Fitnessaktivitäten werden gehandicapte Menschen bestärkt, selbstbestimmt zur Verbesserung ihrer physischen, psychischen und mentalen Gesundheit beizutragen und gleichzeitig ein sinnvolles Beschäftigungs- und Erziehungsprogramm für ihre Hunde zu nutzen.

 

Der Verein Helping Dogs  sucht diesbezüglich die Zusammenarbeit mit Österreichischen Hundesportverbänden, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, Bedingungen und Regeln entsprechend umzugestalten und in der Praxis zu erproben. So bekämen auch behinderte Menschen durch Aufbau und Etablierung von speziell für ihre besonderen Bedürfnisse adaptierten "Handicapklassen" mittels einer eigenen Disziplin, wie z.B. Handicapbegleithundesport, die Chance auf Partizipation im Hundesport. Ein "Helping Dog" wäre demgemäß ein adäquates "Mittel", damit behinderte Menschen in ihrer Freizeit Begleithundesport ausüben und ihren Hund tier- und verhaltensgemäß beschäftigen könnten.

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