Hundehospiz

Im Hundehospiz leben zurzeit drei Tierschutzhunde: Gizmo, ein Oldie, Speedy und Chekotee, die Youngsterboys. Leah, meine innigst geliebte Seelenhündin, ist am 19. Oktober 2018 hochbetagt gestorben. Daneben betreue ich in meinem neuen Zuhause im Henzendorfer Forsthaus in Deutschland eine Katzenmama mit vier Kitten (meine beiden Katzen Castor und Pollux befinden sich leider noch in Österreich bei einer Tierschutz-Kollegin, denn Katzen lassen sich ja schwerlich auf Reisen im Wohnwagen mitnehmen).

 

Mein Herz schlägt ganz besonders für alte Hunde. Natürlich für alle Tiere, aber mit den Senioren fühle ich mich eben in besonderer Weise verbunden, auch wenn ich selbst ("umgerechnet") bei weitem noch nicht so alt bin wie meine Hundesenioren;-) Vielleicht weil ich durch meine Körperbehinderung am eigenen Leib spüre, was es heißt, beeinträchtigt zu sein ... denn es ist nun mal der Lauf des Lebens, dass Altern mehr oder weniger Einschränkungen mit sich bringt - auch bei Tieren. Andererseits kommt mit dem Alter aber gleichwohl Ruhe, Zufriedenheit, Weisheit und innere Bereicherung - bei einer mehr, beim anderen weniger;-)

Für mich ist es ein sehr kostbares Geschenk, einen Hund bis ins hohe Alter begleiten zu dürfen, dabei entsteht eine unbeschreiblich innige Verbundenheit, auch wenn einem der Abschied jedesmal das Herz zerreißt. Aber wenn man ein so großes Herz hat wie ich, dann ist darin viel Platz für viele "graue Schnauzen":-)

Darum soll mein Hospiz in erster Linie ein Hundeseniorenheim sein, noch dazu gelten im Tierschutz alte Hund in der Regel als kaum bis nicht vermittelbar, leiden aber meistens umso mehr unter den stressigen Bedingungen, die ein Tierheim im Allgemeinen mit sich bringt (wobei die Bezeichnung "alter Hund" heutzutage häufig unangemessen ist, wenn bereits zwei- oder dreijährige Hunde als "zu alt" angesehen bzw. aus demselben "Grund" fünf- bis sechsjährige Hunde im Tierheim abgegeben werden - oder Schlimmeres).

 

Doch auch für Hunde mit Handicaps anderer Art soll das Hospiz ein Zuhause darstellen - vorübergehend zur Rekonvaleszenz bzw. Rehabilitation oder - wie bei Speedy und Chekotee, den beiden Deprivationshunden - für immer, wobei ich neben psychosozial gehandicapten Hunden auch Spezialistin für gehörsbeeinträchtigte und taube Hunde bin. Nachvollziehbar ist aber ebenso, dass niemand allen Hunden helfen kann - und ich, die ich selbst körperbehindert bin, schon gar nicht, worum mein Hospiz überschaubar klein bleiben wird (momentan beipielsweise fühle ich mich mit einem Hundesenior und zwei Deprivationshunden völlig ausgelastet, weswegen ich zurzeit keine weiteren Hunde mehr zu mir nehme). Natürlich ist es immer eine unendlich schwere Entscheidung, die Aufnahme eines Tierschutzhundes abzulehnen, doch da ich weder zu Selbstüberschätzung noch zu "Animal Hoarding" neige und mir die individuelle Betreuung meiner Hospiztiere sehr am Herzen liegt, ist diese Vorgangsweise für mich die einzig realisierbare. Selbstverständlich tue ich alles, was mir möglich ist, um auch anderen Tierschutzhunden zu helfen: durch Weitervermittlung und Networking, Öffentlichkeitsarbeit und Informationsveranstaltungen usw. - in vielen Fällen findet sich auch ein Weg, Tierschutzhunde zwar nicht in meinem Hospiz aufzunehmen, sie aber hier im Trainingszentrum zu betreuen, z.B. im Rahmen von Einzelstunden (ev. sogar geblockt als Wochenend-Workshops), zu denen sie von TierheimmitarbeiterInnen oder -patInnen gebracht werden, außerdem können Tierheime in der Region auch mein Angebot "Mobiles Hundetraining" annehmen.

 

Als Nachwort und auch als Dankeschön an meine Hundesenioren Leah und Gizmo, von denen ich so viel gelernt habe und weiterhin noch lerne, möchte ich gerne einige meiner Vorbilder aus der Hundewelt zitieren, die mir ganz aus der Seele sprechen:

"Alte Hunde sind besondere Hunde, und das Zusammenleben mit ihnen ist voller kleiner und großer Geschenke. Leise kommen sie daher, unaufgeregt, voller Lebenserfahrung und herzöffnend." (Clarissa von Reinhardt)

"Ich habe ein ausgesprochenes Faible für ältere Hunde. Ihre Lebenserfahrung, Weisheit und Bereitschaft, sich (wieder) auf den Menschen einzulassen und ihm zu vertrauen, faszinieren mich jedes Mal. Es berührt mich tief und erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass ich es sein darf, dem sie sich so vertrauensvoll hingeben." (Mirjam Cordt)

"Love has no age limit." (Patricia McConnell)

Quellenangaben zu den sehr empfehlenswerten Büchern:

Cordt, Mirjam: Hundereich. Ein Arbeitsbuch zur Integration von Hunden aus dem Tierschutz. Animal Learn Verlag, Bernau 2014 (3. Auflage), S. 9.

Reinhardt, Clarissa v. & Putfarcken, Britta: Weis(s)e Schnauzen. Vom Zusammenleben mit alten Hunden. Animal Learn Verlag, Bernau 2011, S. 6.

McConnell, Patricia B. & London, Karen B.: Love Has no Age Limit. Welcoming an Adopted Dog into Your Home. McConnell Publishing, Black Earth 2011.

Helping Dogs-Schwerpunkt "Fit mit Handicap"

Nicht nur Hunde mit Problemen am Bewegungsapparat, die noch dazu - oft unerkannt - Schmerzen haben, profitieren physisch, psychisch und mental von ganzheitlichen Wellnessbehandlungen, Gymnastizierung und Fitnesstraining: Übungen zum Aufbau von Stabilisation, Koordination und Kraft, sowie zur Verbesserung von Beweglichkeit und Ausdauer tun allen gut - Tier und Mensch;-)

Häufig benutzt man dazu einfach bloß die eigenen Hände und/oder umfunktionierte Alltagsgegenstände, doch es sind zusätzlich spezielle Hilfsmittel nötig, z.B. stabile und wetterfeste Parcoursgeräte, Rampen als Auf- und Einstiegshilfe, physiotherapeutisches Zubehör, Gymnastikgeräte etc. - leider ist das alles sehr teuer!

Bitte helfen Sie Helping Dogs  beim Ausbau des Schwerpunktes "Fit mit Handicap" durch Geld- und Sachspenden, (selbstgebaute) Parcours- und Gymnastizierungsgeräte oder den Erwerb eines der Special Aid Packs  (z.B. Reha-, Med- oder Senior-Pack)!

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