Tierschutzhunde als Assistenzhunde?

Warum nicht?! Es gibt so unglaublich viele Hunde im Tierschutz (in Tierheimen, auf Gnadenhöfen, bei Pflegestellen usw.), dass wir im Grunde genommen überhaupt keine "Rassehunde" mehr zu züchten bräuchten! Natürlich eignet sich nicht jeder Tierschutzhund zum Assistenzhund (was übrigens bei den "Rassehunden" genauso wenig der Fall ist), aber in jedem schlummern irgendwelche Talente - und sei´s "nur", besonders kuschelig zu sein;-)

Neben seriösen Privatpersonen, Vereinen und Organisationen tummeln sich im Tierschutz allerhand seltsame Gestalten, die beileibe nicht immer das Wohl der Tiere im Auge haben, was mit ein Grund ist, warum Tierschutz dermaßen polarisiert. Doch ob man nun Tierschutzfreundin ist oder Tierschutzgegner - meiner Meinung nach ist es niederträchtig, gemein und verbrecherisch, wie Menschen mit Tieren (mit der Natur im Allgemeinen) umgehen und wie durch Gewinnstreben und Geldgier "gerechtfertigt" wird, Tiere auszubeuten, zu quälen und zu töten! Wobei ich als Vegetarierin denke, wenn wir schon "Nutztiere" halten, sollten wir ihnen im Gegenzug zumindest ein möglichst artgerechtes Leben zugestehen! Auch das neue Tierschutzgesetz ist in meinen Augen nichts, worauf "der Mensch" stolz sein kann - da gibt es noch sehr, sehr viel zu tun ...

Jedenfalls - nachdem ich mich hier nun für´s erste positioniert hab - weiß ich aus langjähriger Erfahrung, dass Tiere aus dem Tierschutz mit Sicherheit keine zweitklassigen Lebewesen sind (wie sie von vielen vorurteilsbehafteten Menschen angesehen werden), ganz im Gegenteil: wenn, dann ist es der Mensch, der sich letztklassig verhält. Oder ist es etwa "human", unsere sog. "landwirtschaftlichen Nutztiere" auf engstem Raum zusammenzupferchen, sie tagaus tagein anzuketten und sie ihr kurzes, erbärmliches Leben über niemals ins Freie, niemals ans Sonnenlicht und niemals auf eine Weide zu lassen? Ist es denn "human", wenn sog. "Vermehrer" Hündinnen als "Gebärmaschinen" missbrauchen und massenweise Hunde produzieren, um aus solchen "Qualzuchten", denen unzählige deprivierte, kränkelnde, stressanfällige, verunsicherte und verängstigte, also gehandicapte Hunde entstammen, Profit zu schlagen? Wer - um in der gängigen (ab)wertenden Terminologie zu bleiben - ist hier das "Tier"?!

Solange es Menschen gibt, die Tiere wie Wegwerfartikel behandeln und sie irgendwo aussetzen, wenn sie ihnen "lästig" werden, die Hunde mit vorsintflutlichen autoritären und gewalttägigen Methoden "abrichten" oder - das andere Extrem - vermenschlichen, zu Kindersatz, Modepüppchen, Prestigeobjekten und anderen Kuriositäten stilisieren, so lange sind kompetente TierschützerInnen nötig, um Tiere zu retten, zu pflegen und zu betreuen, um Aufklärungsarbeit zu leisten - um die Welt ein bisschen besser zu machen. Wobei die Betonung auf "kompetent" liegt: Tierliebe allein macht noch keinen Tierschutz aus - ein Herz für Tiere zu haben, einfühlsam, fürsorglich und geduldig zu sein, das sind notwendige Voraussetzungen. Aber erst in Kombination mit Fachwissen entsteht daraus profunder und nachhaltiger Tierschutz: verständnis- [sic! "Verstand"] und liebevoll.

Auf diese ganzheitliche Weise wurden aus zwei ehemaligen Wiener Straßen- und Tierheimhunden nicht nur Therapiehunde, sondern sogar Servicehunde - ohne Leah und Gizmo würde ich mein "neues" Leben mit Körperbehinderung bei weitem nicht so gut bewältigen und hätte auch längst nicht so viel Zuversicht, Energie und Freude. Dank ihnen ist mein Alltag bunt, fröhlich, sonnig und erfüllt mit Spiel und Spaß, Vertrautheit und Verbundenheit, Zärtlichkeit, Liebe, Harmonie und Glück:-)

PS: Ich widme diesen Blog meiner "Old Lady" Leah, mit der mich eine ganz, ganz besonders innige und tiefe Beziehung verbindet:-) Sie ist meine allererste Servicehündin (natürlich aus dem Tierschutz) - zwar nunmehr mit ihren fast 14 Jahren schon seit einiger Zeit "in Pension", aber immer noch hilfsbereit, einfühlsam, aufmerksam, mit Elan und Freude überall dabei und beim Kuscheln anschmiegsam wie eine Katze! Auch wenn sie naturgemäß schon mehr Ruhepausen braucht, nicht mehr ganz so gut sieht, mittlerweile komplett taub ist, Arthrose und Herzrhythmusstörungen hat, dazu noch mehr oder weniger Demenzerscheinungen zeigt (selbstverständlich wird sie rundum medizinisch, naturheilkundlich und rehabilitativ versorgt) ... sie ist und bleibt meine über alles geliebte Seelenfreundin:-)

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